Oberschule an der Egge

mit Gymnasialer Oberstufe

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Willkommen im Fachbereich Darstellendes Spiel

Über das Fach

Mutiger, stärker, selbstbewusster: Persönlichkeitsstärkung durch das Darstellende Spiel
Einmal jemand ganz anderes sein, in eine andere Rolle schlüpfen – all das geht im darstellenden Spiel besonders gut! Daran haben viele Schülerinnen und Schüler eine besondere Freude. Ungewöhnliche Kostüme, ein aufregendes Make-up, sich Schminken und verkleiden, Masken tragen, außergewöhnliche Requisiten und Kulissen einsetzen: dies gibt es nur in diesem Fach in dieser großen Vielfalt, und es ermöglicht einem, aus der normalen Alltagswelt wenigstens vorübergehend auszubrechen und in ganz andere Welten einzutauchen. Auch literarische Figuren bekommen Leben eingehaucht: Wie viele wollten nicht schon einmal Romeo oder Julia sein? Viele wachsen durch das Spiel über sich hinaus und nehmen etwas davon mit in ihren Alltag: wer einmal eine mutige, starke Figur mit Leben gefüllt und gespielt hat, kann diese Stärken möglicherweise auch im eigenen Charakter entdecken und profitieren.

Lernen wie die Profis
Für viele Schüler und Schülerinnen sind die Übungen im Darstellenden Spiel zunächst einmal sehr ungewohnt: Gestik, Mimik, Posen, Gänge, all das will nicht nur bewusst ausgeführt, sondern regelrecht trainiert werden. Dazu kommt der Einsatz der Stimme, und auch dazu gibt es eine Vielzahl von Übungen.
So ungewohnt zunächst alles sein mag: es sind authentische Übungen, mit denen auch Schauspieler und Schauspielerinnen im Theater ihre Fertigkeiten ausbauen – und das ist sehr ermutigend und inspirierend: aus den zunächst scheinbar kleinen Übungen können tolle Szenen entstehen, aus den Szenen werden ganze Stücke – wie im „echten“ Theater.

Die Highlights: Das Spiel vor Publikum auf der Bühne
Manch einer staunt, was in ihm oder in ihr steckt; auch wenn viele anfangs von sich denken mögen, dass sie sich niemals trauen würden, auf einer Bühne zu stehen oder gar vor einem Publikum zu spielen, so hat sich die große Mehrheit bisher darin getäuscht: es macht Spaß auf der Bühne vor Publikum zu spielen und hinterher den Applaus entgegen zu nehmen! Das Fach Darstellendes Spiel trägt hiermit zu einer ganz besonderen Form der individuellen Persönlichkeitsentwicklung und Persönlichkeitsstärkung bei. Raus aus dem Versteck, hinein ins Rampenlicht – viele Schülerinnen und Schüler denken noch Jahre später zurück an ihre schönsten Erlebnisse auf der Bühne oder vor Publikum. Eine ganz besondere Form ist auch das Drehen eines Kurzfilms: sich selbst einmal in einer anderen Rolle zu erleben und hinterher auch zu sehen, ist immer etwas ganz Besonderes.

Auf dem Weg zum Abitur: Darstellendes Spiel in der Sekundarstufe II

In der Vorbereitung auf das Abitur wird das Handeln der Schüler und Schülerinnen eigenverantwortlich, wissenschaftsorientiert, produktiv.

Das Fach Darstellendes Spiel ist im Profil Pädagogik (C) zu belegen. In jedem anderen Profil ist Darstellendes Spiel frei wählbar. Einmal pro Halbjahr werden Arbeitsergebnisse an einem Nachmittag innerhalb aller Kurse des Fachs Darstellendes Spiel untereinander präsentiert. Mindestens ein gemeinsamer Theaterbesuch im laufenden Schuljahr ist Bestandteil des Unterrichts und für Blumenthaler Schüler kostenfrei.

In der Einführungsphase wird Darstellendes Spiel als neu beginnendes Unterrichtsfach unterrichtet. Die Schüler und Schülerinnen bereiten sich hier auf die vertiefte und komplexere Arbeit in der Qualifikationsphase vor. Kooperationsfähigkeit und Kreativität, sinnliche Wahrnehmung und ästhetisches Empfinden sowie Denken in symbolischen Zusammenhängen sollen durch Übungen, Aufgaben und Spiele gefördert werden.

Die Themenbereiche ergeben sich im ersten Halbjahr aus dem Ziel der Erarbeitung eines Gestaltungsrepertoires und der Bildung eines Ensembles. Neben einer Auseinandersetzung mit dem Fach (Was ist Theater?), der Geschichte des Theaters und dem Kennenlernen verschiedener Formen des Theaters in Theorie und Praxis, sind das gemeinsame Gestalten von Spielaufträgen, das gemeinsame Entwickeln von Spielideen und das gegenseitige Beobachten, das eigene Reflektieren und das sachliche Kommentieren von Arbeitsergebnissen, ein wichtiger Bestandteil der praktischen Arbeit. Der Unterricht gliedert sich in drei Themenbereiche:

  • Grundübungen und Spiele
  • Die Erarbeitung im theatralen Spiel
  • Ansätze ästhetischer Kriterien im Spiel und in der Reflexion

In der Qualifikationsphase erweitern und vertiefen die Spieler ihre bis dahin erworbenen Kompetenzen. Ziel ist die Entwicklung einer komplexeren Spielhandlung und ihre Präsentation. Bei der Komposition und Konzeptionsentwicklung spielt zunehmend sowohl die Wahl des Spielortes eine Rolle als auch die Szenengestaltung, Rhythmisieren der Handlungsabfolge und die Choreografie. Das bedeutet, die Spieler lernen zu choreografieren und Körperbewegung entsprechend einer szenischen Vorlage umzusetzen. Sie gestalten und choreografieren Körperbewegung entsprechend einer musikalischen Vorlage und begreifen Tanz als einen theatralen Aspekt von darstellendem Spiel.
Biografische Texte können zur Entwicklung eines Textes herangezogen werden. Wahlweise wird eine literarische Vorlage als Ganzes oder in Teilen adaptiert und dramaturgisch bearbeitet.
Aus einer Idee, einem Thema, einem Impuls aus Musik oder bildender Kunst etc. wird ein theatrales Konzept entwickelt und dementsprechend Figuren, Rollen, Szenen, Dramaturgie etc. gestaltet. In Kleingruppen werden Szenen mit einem deutlichen Aufbau (Handlungsbogen, Dynamik, Bildwirkung) und Ideen für einen konzeptionellen Rahmen entwickelt. Wahlweise wird ein selbst entwickelter szenischer Beitrag überarbeitet und verdichtet.
Die Themenschwerpunkte im Unterricht der Qualifikationsphase beziehen sich vertieft auf das Theater und seine Zeichensysteme. Über das Befassen mit dramatischen, epischen, lyrischen und sonstigen Texten und deren Übersetzung in szenisches Handeln sowie mit der Entwicklung von Eigenproduktionen eröffnet sich ihnen ein Zugang zu fremden Gedankenwelten und zum Aspekt der Theatralität in Situationen der Wirklichkeit. Andere Schwerpunktsetzungen sind möglich.
In der eigenen theatralen Gestaltung und der Auseinandersetzung mit Produkten öffentlicher Inszenierungen (Theaterbesuche, Filme) lernen die Spieler – wenn sie im Ensemble agieren – mit Gruppendynamik umzugehen. Das von den Spielern erstellte Produkt soll einen Bezug zu ihrer Lebenswelt und Lebensperspektive haben, in eine ihren darstellerischen Fähigkeiten adäquate Form gebracht werden. Der Bereich der Reflexion ist dabei einer der wichtigsten Bestandteile des Unterrichts und des eigenen produktiven Prozesses. Kritik- und Urteilsfähigkeit untereinander werden gefördert. Die Spieler lernen selbstbewusst eigene Ergebnisse zu präsentieren. Sie zeigen ihre Produkte vor einem Publikum und stellen sich und ihre Anliegen der Auseinandersetzung. Die Vermittlung der Themenschwerpunkte und ihre Reihenfolge stehen in der Qualifikationsphase in einem engen Bezug zum jeweiligen Theaterprojekt und können dabei in ihrer Form und ihrem Inhalt variieren.

Auftritte für die Schulgemeinschaft

Abi-Abschlussfeiern und der SOR-Tag (Schule ohne Rassismus)
Im Rahmen des Schuljahres gibt es immer wieder tolle Gelegenheiten, die schönsten Ergebnisse aus unserem Fach der Schulgemeinschaft zu präsentieren und damit den Festen und Veranstaltungen eine besondere Feierlichkeit zu geben. Schüler und Schülerinnen unseres Faches haben in den letzten Jahren immer wieder abwechslungsreiche Szenen zur Abitur-Abschlussfeier, zum Schule-ohne-Rassismus-Tag oder zu anderen wichtigen Gelegenheiten auf unsere Schulbühne gebracht oder dort ihre Filme der Schulöffentlichkeit präsentiert. Hier ist sicherlich das Lampenfieber besonders groß, aber hinterher waren sich alle einig: die Arbeit und die Aufregung vorher haben sich gelohnt, es ist einfach ein fantastisches Gefühl, Teil des Bühnenprogramms gewesen zu sein und den Applaus von mehreren hundert Menschen in Empfang nehmen zu können. Eine Erfahrung, an die man sicher noch lange Zeit zurück denken wird, auch wenn die eigene Schulzeit vorbei ist!